Normalerweise finden in der Solinger Jahnkampfbahn Footballspiele statt. In der 2. Runde im Niederrheinpokal traf dort nun aber der DV Solingen auf den Wuppertaler SV.
Seit der Insolvenz des ehemaligen Zweitligisten Union Solingen warten die Solinger vergeblich auf große Fußballabende. Der Landesligist DV Solingen ist der höchstklassige Verein der Stadt im Bergischen.
DV steht für „Ditib Vatanspor“. Es ist ein Verein, der von türkischen Migranten geprägt wird. Die Heimspiele der 1. Mannschaft werden für gewöhnlich am Sportplatz Weyersberg auf Kunstrasen ausgetragen.
Das Spiel gegen den Wuppertaler SV in der Jahnkampfbahn war daher etwas Besonderes für das Team von Engil Kizilarslan. Das merkte man auch daran, dass die Solinger mit hohem Einsatz gespielt haben, wobei es nicht fair wäre, nur die kämpferische Leistung der Solinger hervorzuheben. Mit einer starken Defensivleistung und vielen guten Konterchancen brachten sie den favorisierten Regionalligisten an den Rand einer Niederlage. Dabei profitierten sie auch von einer frühen Roten Karte für WSV-Keeper Krystian Wozniak.
Am Ende hat es dennoch nicht zum Sieg gereicht, das Spiel ging nach zwei späten Toren der Gäste in die Verlängerung, die diese mit dem Treffer zum 3:2 durch Vincent Gembalies für sich entschieden. Kurz vor Ende der Verlängerung gab es noch eine Rudelbildung, in deren Folge Ali Ahmad die Rote Karte sah.
Der Solinger Mittelfeldspieler Mehmet Tunc war trotz des bitteren Endes aus Sicht der Heimmannschaft begeistert von der Leistung: „Es war ein geiler Pokalfight. Beide Mannschaften haben bis zum Ende alles gegeben. Ich finde, wir hätten es verdient gehabt, aber der WSV hat auch eine hohe Qualität. Die haben am Ende die kleine Chance genutzt. Glückwunsch an den WSV, aber auch an unsere Mannschaft, die bis zum Ende alles gegeben hat.“
Tunc erklärte dies mit der zusätzlichen Motivation durch den besonderen Anlass: „Dafür spielt man Fußball! Auf diese Spiele freut man sich am meisten. Das war wirklich noch mal etwas ganz Anderes, da gehst du noch mal über deine Grenzen.“
Sein Fazit fiel am Ende positiv aus: „Es war wirklich eine geile Atmosphäre und ein sehr schöner Abend.“